Wie versprochen mein Reisebericht über den Road-Trip nach Russland.
Generelle Eindrücke:
- Russland ist kalt!
- Russland ist anders!
- Russland ist schön!
- In Russland wird noch weniger englisch gesprochen als in Deutschland!
- Russland ist verrückt!
- In Russland ist der Unterschied zwischen "arm" und "reich" extrem!
- Sehr hohe Polizei- und Militärpräsenz!
- Benzin ist extrem billig (1 Liter Diesel etwa 30 Cent...)
- Überholen darf, wer sich traut, gerne auch bei Gegenverkehr! (Frei nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht.)
- Krasser Unterschied zwischen Finnland und Russland am Grenzübergang: Mit übertreten der russischen Grenze fängt auch der Müll an (Autoreifen, ausgebrannte Autos, MÜLL!!) Aber ich gehe einfach mal davon aus, dass Russland andere Probleme hat, als sich um den Straßenzustand und die Sauberkeit zu kümmern.
Tag 1 (Mittwoch, 15. April):
Göteborg, 10 Uhr morgens Abfahrt mit der Bahn nach Stockholm. In Stockholm angekommen konnte ich dank meines sehr "stockholm-erfahrenen" Reiseführers (Thomas *g*) schnell noch ein paar Eindrücke sammeln. Unter anderem Gamla Stan (die Altstadt) und den Königspalast. Abends um halb sieben mussten wir dann zum Treffpunkt am Hafen um auf die Fähre nach Turku (Finnland) einzuchecken. Nach einer sehr (1,5 Std.) kurzen Nacht hieß es dann um 8 Uhr morgens: Herzlich Willkommen in Finnland!
Tag 2:
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen einer netten Busreise nach St. Petersburg. Nach 14 Stunden und einer interessanten Grenzkontrolle erreichten wir dann gegen Abend unser Hotel in St. Petersburg. Ich war sehr positiv überrascht, weil das Hotel (3 Sterne) auch hielt, was es versprach. In der Nacht stand dann ein Besuch eines ortsansässigen Clubs auf dem Programm, da es allerdings donnerstags war und daher nicht viele Russen dort waren, war es eher etwas langweilig und wir sind auch nicht sehr lange geblieben. Die ersten Vorurteile über Russen konnten allerdings auch an diesem Abend schon bestätigt werden: Wenn man einen Vodka bestellt bekommt man nicht etwa ein Glas, sondern direkt eine Flasche!! --> Verrückt!
Nach einer etwas rasanten Taxifahrt gen Hotel konnten wir endlich todmüde ins Bett fallen um am nächsten Morgen erst mal ordentlich zu verschlafen... ;-)
Tag 3:
Wie schon gesagt: Verschlafen! Also musste die Dusche ausfallen und unser Gepäck schnell in den Bus, da es Abends schon nach Moskau weitergehen sollte. Da Thomas und ich den Puschkin Palast nicht besuchen wollten, hatten wir den ganzen Tag Zeit uns St. Petersburg und seine Sehenswürdigkeiten zu Gemüte zu führen. Eine etwas verrückte U-Bahn Fahrt später (alles in kyrillisch und dazu noch auf russisch, wer soll da noch was verstehen??) waren wir in der Innenstadt, zumindest haben wir das geglaubt. In Wirklichkeit waren wir nicht ganz so mittendrin und hatten auch keine Möglichkeit herauszufinden wo wir waren, da wir kein Kyrillisch lesen können und niemand englisch oder deutsch spricht... Nach einer Weile waren wir dann trotzdem auf dem richtigen Weg und sind den "Nevskiy Prospekt" (Hauptstraße St. Petersburgs) entlanggeschlendert. Der erste Eindruck ist, dass die Innenstadt zwar auch grau und staubig ist, jedoch nicht so schrecklich aussieht wie die Vororte. In den Vororten konnte man sehr viele halb zerfallene Plattenbauten sehen, bei denen man sich wirklich gewundert hat, wie die Menschen dort leben können. Im Laufe des Tages konnten wir dann unter anderem die "Kazan Cathedral", die "Auferstehungskirche", das "State Hermitage Museum", "St. Isaacs Cathedral" und das "State Russian Museum" besuchen. Vor dem State Hermitage Museum wurden sogar zwei kleine Bären an der Leine herumgeführt. Niedlich, aber man will auch nicht mehr darüber wissen finde ich... Um 8 Uhr Abends mussten wir uns dann auf eine etwa 700 km lange Übernachtfahrt nach Moskau begeben. Schon nach den ersten zwanzig Kilometern war klar, dass russische Straßen nicht mit deutschen Autobahnen zu vergleichen sind und dass in den nächsten 14 Stunden an Schalf wohl kaum zu denken sein wird (Straße ist eher ein breiterer Feldweg).
Tag 4:
Ankunft in Moskau und direkt eine geführte Sightseeing-Tour: "Roter Platz mit St. Basil's Cathedral, Lenins Grab und Kreml", tausende Kirchen, "Gorky Park", "Sieben Wolkenkratzer", "Victory Park", "KGB", "Universität von Moskau" usw. Gegen Nachmittag erreichten wir dann endlich unser Hotel, welches diesmal noch besser war! Uns wurde noch nahegelegt einen russischen Flohmarkt in der Nähe des Hotels zu besuchen. Da denkt man direkt, dass das sicher für die Touristen inszeniert sein wird, dem war aber ganz und garnicht so. Dort werden Kalaschnikows neben Russischen Pelzmützen und Handgranaten neben Porzellanfiguren angeboten. Etwas verrückt, spiegelt aber sehr gut meinen Eindruck des Landes wider. Sehr gegensätzlich. Abends sind wir dann in Moskau noch feiern gegangen, dies war jedoch auch ein Reinfall. Die Russen feiern anscheinend einfach anders als wir Westeuropäer... Mein Eindruck von Moskau ist, dass es sehr viel westlicher ist als St. Petersburg, jedoch neben dem Roten Platz auch nicht sooo viel zu bieten hat.
Tag 5:
Start in den Tag mit einem pompösen Frühstücksbuffet und danach Fahrt in die Innenstadt. Zuerst anstellen um Lenins Grab auch von innen zu besuchen. Für mich überraschend war, dass man dort Lenin's echte Leiche in einem Glassarg zu sehen bekam. Hat allerdings irgendwie an Madame Tussauds erinnert... Danach eine geführte Tour durch den Kreml. Kein Zuckerschlecken bei 0° und Schneesturm! Rest des Tages zur freien Verfügung, wobei wir einige Zeit darauf verwendet haben den "Park of fallen idols" zu finden, leider erfolglos... ;-) Abends dann Abfahrt vom Roten Platz nach St. Petersburg.
Tag 6:
Ankunft in St. Petersburg und geführte Sightseeing Tour, wobei Thomas und ich eigentlich schon alles gesehen hatten, naja... Abends dann feiern im Hotel nach Westeuropäischen Standards. ;-)
Tag 7:
Fahrt zurück nach Finnland mit einem Zwischenstop an der russischen Grenze und einem nicht ganz legalen Duty Free Shop im Niemandsland zwischen Russland und Finnland. Verrückt!! Nachmittags dann Ankunft in Helsinki und kurze Stadtführung. In Helsinki gibt es außer zwei schönen Straßen auch nicht viel zu sehen, daher gehe ich einfach mal davon aus, dass das reicht, was ich gesehen hab. Abends Fähre nach Stockholm.
Tag 8:
Ankunft in Stockholm und Zugfahrt zurück nach Göteborg. Für mich hieß es dann erstmal Schlafen, für Thomas hieß es Vorlesung! ;-)
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2 Kommentare:
Na wenn du jetzt Spaß an Feldwegen und "nichts zu sehen" gefunden hast, würde ich dir dringend raten, doch noch mal hier vorbeizukommen! :-D
Alter Weltenbummler...
schade, dass ich nicht mitdurfte, aber schön, dass du das alles mitmachst.
LG Mama
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